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Projektumfeld

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Es besteht ein steigendes Missverhältnis zwischen dem ökologischen Fussabdruck[1] und der Biokapazität. Gemäss dem Living Planet Report des WWF[2] verbrauchte die Weltbevölkerung im Jahre 2008 1,5-mal so viele natürliche Ressourcen wie sich jährlich erneuern können. Der schweizerische Fussabdruck liegt im Durchschnitt der westeuropäischen Länder. Der Durchschnitt-Schweizer verbraucht jährlich knapp 2,8 Planeten. Das bedeutet, dass wir auf Kosten anderer Erdteile und zukünftiger Generationen leben.

„Die Hauptursache für den grossen Fussabdruck ist unser Energieverbrauch. Der Fossil-Energieverbrauch macht 64% des ökologischen Fussabdrucks aus und ist damit weit bedeutender als alle anderen Bereiche“ beschreibt das Bundesamt für Statistik (2013).[3]

Mit der Energiestrategie 2050 setzt der Bundesrat neben dem Ausbau von Wasserkraftwerken und neuen erneuerbaren Energien verstärkt auf die Energieeinsparungen und die Energieeffizienz.[4] Wenn die Versorgungssicherheit ohne Kernenergie nicht gewährleistet werden kann, sieht der Bundesrat eine fossile Stromproduktion vor, was ein Rückschritt für die nachhaltige Entwicklung der Schweiz bedeuten würde. Wenn wir jedoch die Stromsparpotenziale in der Schweiz ausnutzen, wird keine CO2-intensive Stromerzeugung notwendig werden. Rund 60% des Schweizer Strombedarfs kann dem Industrie- und Dienstleistungssektor zugewiesen werden.[5] Das Projekt „LICHT AUS“ setzt an diesem Punkt an. Das Energiesparpotenzial des Detailhandels, als Teil des Dienstleistungssektors, soll aufgezeigt und ausgenutzt werden.

Medienberichte und aktuelle politische Schritte zeigen die zunehmende Relevanz der Thematik „Energiesparen“. In Frankreich beispielsweise ist seit dem Juli 2012 das Gesetz in Kraft, welches das Lichterlöschen im Detailhandel zwischen 01.00 - 07.00 Uhr vorschreibt.[6]

Die Energiestrategie 2050 des Bundes sieht regulative und freiwillige Massnahmen vor. Einerseits strebt das Bundesamt für Energie eine Regulierung der Schaufensterbeleuchtung an. Das Anliegen liegt der Konferenz der kantonalen Energiedirektoren vor.[7] Erste Stellungsnahmen werden 2014 erwartet. Anderseits werden freiwillige Massnahmen und Zielvereinbarungen von Seiten des Industrie- und Dienstleistungssektors erwartet.[8]

Mehrere Schweizer Städte haben die Ziele der 2000-Watt-Gesellschaft[9] bereits in der Gemeindeverordnung verankert und streben somit eine nachhaltige Entwicklung an. Teilweise wurden die Städte für ihre vorbildlichen Massnahmen bereits mit dem „european energy award gold“ ausgezeichnet, wie beispielsweise Basel, Bern, Luzern und Zürich.

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[1] Unter dem ökologischen Fussabdruck wird die Fläche auf der Erde verstanden, die notwendig ist, um den Lebensstil und Lebensdauer eines Menschen dauerhaft zu ermöglichen.
[2] WWF, Living Planet Report 2012
[3] Bundesamt für Statistik, Der ökologische Fussabdruck der Schweiz, http://www.bfs.admin.ch/bfs/portal/de/index/themen/21/03/01.html, 14.05.2013
[4] Bundesamt für Energie, Energiestrategie 2050 http://www.bfe.admin.ch/themen/00526/00527/index.html?lang=de, 14.05.2013
[5] Bundesrat, Erste Massnahmen Energiestrategie 2050, Faktenblatt 1, 18.04.2012
[6]Zeitungsartikel, Die Presse vom 29.3.2012, http://diepresse.com/home/panorama/klimawandel/744551/Frankreich_Firmen-muessen-ueber-Nacht-Licht-abdrehen, 17.05.2013
[7] Zeitungsartikel NZZ 13.1.2013 http://www.nzz.ch/nzzas/nzz-am-sonntag/der-bund-will-laeden-das-licht-abschalten-1.17936504, 17.05.2013
[8] Detailhandel Schweiz 2012, GFK, 2012, die erwähnten Angaben stammen aus dem Jahr 2011
[9]Die 2000-Watt-Gesellschaft hat das Ziel, die weltweiten Ressourcen nachhaltig zu nutzen. Dies geschieht durch einen effizienteren Energieeinsatz und die global gerechte Verteilung der Energie. www.2000watt.ch

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